Grundkurs Wirtschaft

für Wirtschaftsinformatiker

1 Ökonomie

Unterkapitel
Autoren: Peter Paic & Julian Schopp
„Der Staatshaushalt muss ausgeglichen sein. Die öffentlichen Schulden müssen verringert werden. Die Arroganz der Behörden muss gemäßigt und kontrolliert werden. Die Zahlungen an ausländische Regierungen müssen reduziert werden, wenn der Staat nicht Bankrott gehen will.“

Marcus Tullius Cicero, Röm. Schriftsteller und Politiker, 106 – 43 v.Chr.)

Die Ökonomie beschäftigt die Menschheit seit jeher. Wie das Beispiel Ciceros zeigt, haben damalige Fragestellungen über die Jahrtausende nichts an Aktualität eingebüßt.

Opfert man einen ganzen Tag mit der Jagd auf Mammuts oder nutzt man die Zeit um Hirschen nachzustellen? Man könnte allerdings auch die Gruppe aufteilen und sich mit beidem beschäftigen. Allein das Abwägen solcher Fragestellungen kann schon als ökonomisches Denken gewertet werden.

Die Grundannahmen ökonomischen Denkens hatten einen ersten Kristallisationspunkt in der klassischen Zeit Griechenlands und entwickelten sich im Laufe der Zeit fort. Von den ersten Ansätzen in Mesopotamien vor ca. 3000 Jahren bis zum Beginn der ersten industriellen Revolution bis zu Adam Smith, widmen wir uns ihrer historischen Entwicklung und den begrifflichen Definitionen.

Wir betrachten die Rolle der Individuen in einer Volkswirtschaft von der Wahl und dem Abwägen von Alternativen über die Betrachtung von Opportunitätskosten bis hin zur rationellen Entscheidungsfindung und der Wirkung von Anreizen. Dem schließen sich ökonomische Fragestellungen von Gruppen und Organisationen innerhalb der Gesellschaft an. Ist der Handel vorteilhaft für die Gesellschaft? Wie sieht die ideale Marktform aus und darf der Staat intervenieren?

Im dritten Teil betrachten wir die Funktion einer Volkswirtschaft und ihrer Einflussgrößen auf den Wohlstand ihrer Bewohner, den Messgrößen einer Volkswirtschaft, wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und auf das Wirtschaftswachstum.

Erörtert werden die Bedeutung der Preise und des Geldumlaufs im Monetarismus sowie aktueller Fragestellungen im europäischen Kontext bis hin zum Konjunkturzyklus und dem gesellschaftlichen Zielkonflikt zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit.

Abschließend gehen wir auf aktuelle ökonomische Entwicklungen ein. Dazu zählen die Entwicklung von der US Subprime-Krise bis zur europäischen Schuldenkrise sowie die zunehmend ungleiche Verteilung der Einkommen und Vermögen als ein Hemmnis für das Wirtschaftswachstum.

Lernziele: 

  1. Sie kennen die Bedeutung und wissenschaftliche Einordnung der Ökonomie. 
  2. Sie kennen die Meilensteine in der Geschichte des ökonomischen Denkens. 
  3. Sie kennen die Grundlagen individueller Entscheidungsprozesse in einer Volkswirtschaft. 
  4. Sie kennen die gruppendynamischen Grundlagen des ökonomischen Zusammenwirkens in einer Gesellschaft.
  5. Sie kennen die Funktion einer volkswirtschaftlichen Gesamtwirtschaft.
  6. Sie kennen die Ursachen, Hintergründe und Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008.
  7. Sie kennen die aktuelle Diskussion über die Einkommens- und Vermögensverteilung als eine mögliche Ursache ausbleibenden Wirtschaftswachstums.