Wie bereits dargestellt, wird die Bilanz in verschiedene aktive und passive Bestandskonten aufgelöst und Geschäftsvorfälle in diesen T-Konten gebucht. Die Konten werden in der Regel zu Beginn und zu Abschluss eines Geschäftsjahres eröffnet bzw. geschlossen.
Das heißt, die Eröffnungsbilanz ist die Grundlage für die Eröffnung der verschiedenen Bestandskonten zu Beginn des Jahres. Am Ende des Jahres wird durch Abschluss der Bestandskonten die Schlussbilanz gebildet (Coenenberg et al. 2012, S. 34).
Eröffnungsbilanzkonto
Abbildung 14: Von der Bilanz zum Eröffnungsbilanzkonto
Quelle: Eigene Darstellung
Für jeden Geschäftsvorfall ist ein Buchungssatz zu bilden, um die Vermögens- und Schuldenbewegungen nachvollziehen zu können. Sie haben nun gelernt, dass bei aktiven Bestandskonten der Anfangsbestand im Soll (linke Seite) und bei passiven Bestandskonten der Anfangsbestand im Haben (rechte Seite) zu buchen ist.
Gleichzeitig wissen Sie, dass bei der Bilanz die Aktiva links, also auf der Soll-Seite, und die Passiva rechts, also auf der Haben-Seite, stehen.
Wie können Sie nun mit der Ihnen bekannten Grundstruktur des Buchungssatzes: „Soll an Haben“ die Aktiva auf die Soll-Seite der aktiven Bestandskonten und die Passiva auf die Haben-Seite der passiven Bestandskonten buchen?
Hierfür wird in der Buchführung ein Hilfsmittel verwendet: das Eröffnungsbilanzkonto (EBK). Es stellt die Inhalte der Bilanz spiegelverkehrt dar.
Der Buchungssatz für den Übertrag des Bestandes aus dem Eröffnungsbilanzkonto in ein aktives Bestandskonto lautet: „Aktivkonto an Eröffnungsbilanzkonto (EBK)“. Folgend werden einige Beispiele aufgeführt:
Grundstücke und Gebäude x1 an EBK x1
Technische Anlagen x1 an EBK x1
Fuhrpark x1 an EBK x1
Bank x1 an EBK x1
Kasse x1 an EBK x1
Die Buchung auf ein Passivkonto erfolgt genau umgekehrt: „Eröffnungsbilanzkonto (EBK) an Passivkonto“.
EBK x1 an Eigenkapital x1
EBK x1 an Hypotheken x1
EBK x1 an Darlehen x1
EBK x1 an Verbindlichkeiten a.L.L. x1
Schlussbilanzkonto
Am Ende des Geschäftsjahres wird zur Erstellung der Schlussbilanz ein ähnliches Prozedere angewandt wie zur Eröffnung der Bestandskonten auf Grundlage der Eröffnungsbilanz.
Die Bestandskonten sind zu schließen und die Saldi der Konten in die Schlussbilanz zu buchen. Die Saldi werden jedoch nicht direkt in die Bilanz gebucht, sondern in das Schlussbilanzkonto (SBK).
Das Schlussbilanzkonto ist im Unterschied zum Eröffnungsbilanzkonto nicht spiegelverkehrt zur Bilanz angeordnet. Die Bestände der Aktivposten werden im Soll, die Bestände der Passivposten werden im Haben ausgewiesen.
Der Buchungssatz für den Übertrag des Bestandes aus einem aktiven Bestandskonto in das Schlussbilanzkonto lautet: „Schlussbilanzkonto (SBK) an Aktivkonto“. Folgend werden einige Beispiele aufgeführt:
SBK x1 an Grundstücke und Gebäude x1
SBK x1 an Technische Anlagen x1
SBK x1 an Fuhrpark x1
SBK x1 an Bank x1
SBK x1 an Kasse x1
Die Buchung auf ein Passivkonto erfolgt genau umgekehrt: „Passivkonto an Schlussbilanzkonto (SBK)“.
Eigenkapital x1 an SBK x1
Hypotheken x1 an SBK x1
Darlehen x1 an SBK x1
Verbindlichkeiten a.L.L. x1 an SBK x1
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